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Seiten
273x200 mm
Auflage 15000
Die vielen kleinen Einzelfrüchte des Hopfens sitzen - jede hinter einer großen trockenhäutigen Fruchtschuppe - als Zapfen beisammen. Die Fruchtschuppen decken einander dachziegelartig. Alle sind mit kleinen, gelben Drüsen besetzt. Die enthalten den medizinisch wirksamen Bestandteil der Pflanze: das Lupulin, das auch als Bestandteil des Biers eine große Rolle spielt. Man erhält es beim Aussieben als feines gelbes Pulver.
Die ganzen, noch nicht zerfallenen grüngelben Fruchtstände, aber auch die mit Lupulindrüsen besetzten Einzelblüten werden von Anfang August bis Mitte September gesammelt.
Hopfen dämpft. Er ist schlaffördernd und wirkt auf Männer beruhigend. Das kommt von einem pflanzlichen Hormon, das dem Östrogen entspricht. Vielleicht läßt sich daraus die Tradition der Mönche als Bierbrauer herleiten. Durchs tägliche Bier wurde ihnen das Keuschheitsgelübde erleichtert.
Wissenschaftler haben herausgefunden, daß die beiden Stoffe Humulon und Lupulon, die den angenehm bitteren Geschmack des Hopfens hervorrufen, beim Lagern einen Alkohol abspalten. Der wird schon seit langem in der Medizin als Schlafmittel eingesetzt.
Für Hopfentee nimmt man zwei gehäufte Teelöffel des Pulvers und übergießt es mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Man Iäßt den Tee 15 Minuten ziehen und trinkt zur Beruhigung zwei mal täglich eine Tasse. Gibt man noch einen Teelöffel Baldrian dazu und trinkt diesen Tee eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen, so hat man ein ausgezeichnetes Schlafmittel. Hopfen ist eine Schlingpflanze, die - wegen des Bierbrauens - weltweit angebaut wird. Der botanische Name "lupulus" soll sich vom lateinischen "lupus" (Wolf) ableiten, da die Pflanze beim Umschlingen und Überwachsen andere Pflanzen "mordet wie ein Wolf".
Autor: Philipp Lohberg
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